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St. Joseph

Pfarrei und Kirche im Spiegel der Zeit
Zur Zeit Cäsars (100 – 44 vor Christus bauten die Sugambrer, ein germanischer Volksstamm, auf einem Bergrücken in Moitzfeld eine Ringwallanlage: die Erdenburg. Moitzfeld, zur damaligen Zeit Mutzfeld genannt, entstand um 1100 (3 Höfe). Die früheste Urkunde aus dem Jahre 1413 nennt folgende drei Moitzfelder Bauern: Hermanns Sohn, Burggraf Konrad in Bensberg und Wilhelm Montabaur.

Über Jahrhunderte gehörte die Ortschaft Moitzfeld zur Pfarre Bensberg. Die am Ortsrand gelegene Grube Weiß förderte um die Jahrhundertwende  die Besiedlung des Moitzfelder Raumes. Der Wunsch nach Errichtung eines eigenen, wenn auch zunächst behelfsmäßigen Gotteshauses, lebte nach dem 1. Weltkrieg (1914 – 1918) wieder auf; zumal der Schulbezirk bereits seit 1886 von Bensberg getrennt war.

Im Jahre 1920 gründete man den „Kirchenbauverein Moitzfeld“ und erwarb von der Reichsvermögens- verwaltung Köln eine 1918 in Köln-Bocklemünd als Offiziersmesse für die englischen Besatzungstruppen errichtete Holzbaracke. Mit Pferdefuhrwerken und unentgeltlich bereitgestellten Arbeitskräften leisteten Bewohner aus Moitzfeld Abbau, Transport und Aufbau auf dem heutigen Kirchengelände, einer Stiftung von Frau Luise Unterbusch. Am 1. Adventssonntag 1920 wurde der Grundstein gelegt und am 17. April 1921 erfolgte die Einsegnung.

Ein weiterer Schritt zur Verselbständigung war 1933 die Ernennung des Pfarrers von Bensberg zum Pfarrverwalter des selbständigen Rektorats Moitzfeld.
1938/39 baute man, durch Geschenke und Sammlungen möglich gemacht, das Pfarrhaus. Nach Reichswehrpfarrer a. D. Monsignore Clemens Stinner und Pfarrer Franz Coenen wurde am 09.02.1940 Jakob Holl, bis dahin Kaplan an St. Peter in Düsseldorf, zum Pfarrvikar von Moitzfeld ernannt. 1945 erhielt er seine Ernennung zum Pfarrer.
Die Notkirche erlag mehr und mehr den Witterungseinflüssen und so reiften seit 1940 trotz der Kriegszeit die Pläne für einen Neubau.

Erst nach Kriegsende begannen am 27. Mai 1946 die Erdarbeiten.  Die Nachkriegsverhältnisse erschwerten von Tag zu Tag die Beschaffung des notwendigen Baumaterials; doch der kommerzielle Verstand von Pfarrer Holl, sein Organisationstalent und seine fotografische Leidenschaft führten letztendlich zum Erfolg. Nach einer Bauzeit von ca. vier Jahren, bei der sich vor allem viele Moitzfelder selbst tatkräftig beteiligten, erfolgte am  17.12.1950 die Einsegnung des neuen Gotteshauses. Die bisherige Notkirche wurde im Frühjahr 1952 samt ihren Fundamenten abgetragen. 1951 war der Turm und 1953 der Gesamtbau vollendet und wurde am 01. Mai 1958 durch Weihbischof Cleven konsekriert.

Bei der 1981 erfolgten Renovierung wurde der Chorraum neu gestaltet und die Wände des Kirchenraumes neu verputzt und gestrichen.

pf (Quelle: „ST. JOSEF MOITZFELD Ein Führer durch die Kirche und ihre Geschichte“ Herausgeber: Pfarrgemeinde St. Joseph Moitzfeld, Idee und Text: Paul Reinehr)