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Flüchtlingsboot reist durch das Bistum

Erzbischof Woelki hat das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ im Kölner Dom beendet

Das Jahr der Barmherzigkeit ist am 13. November feierlich zu Ende gegangen. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hatte dazu gestern zum Pontifikalamt im Kölner Dom eingeladen. Im Zentrum des Gottesdienstes stand die Botschaft, dass alle Menschen auch über das Ende des Heiligen Jahres hinaus dazu aufgerufen sind, barmherzig miteinander umzugehen. Dies soll auch noch einmal durch das Flüchtlingsboot aus dem Dom deutlich werden, das nun eine Reise durch das Erzbistum Köln antritt.

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Erbarmungslos würden weiterhin Menschen auf ihrem Weg über das Mittelmeer ertrinken, so Kardinal Woelki in seiner Predigt am Sonntag. „Das Boot war ein Zeichen dafür, dass uns das als Kirche, dass uns das als Christen alles nicht egal ist, dass wir nicht die Augen verschließen und nicht so tun, als lebten wir auf einer Insel der Seligen.“ Nachdem das Boot am Fronleichnamsfest zum Altar gemacht worden war, sei es nun ein Zeichen dafür, dass das offizielle Ende des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ nicht das Ende oder das allmähliche Zurückfahren unseres Engagements bedeute, so der Kardinal. Mit einem Gebet am Flüchtlingsboot nach dem Abschlusssegen machte er dies noch einmal deutlich.

Das Boot, das nach Fronleichnam in der Kapelle der Barmherzigkeit als Mahnmal im Kölner Dom stand, wird sich nun auf den Weg durch das Erzbistum machen und für je einige Tage in Gemeinden und Schulen stehen. Erste Station des Bootes ist die Schifferkirche St. Maria Lyskirchen in Köln, die seit vielen Jahren eine besondere Krippe beherbergt: die so genannte Milieukrippe. In diesem Jahr wird diese Krippe auf dem Flüchtlingsboot errichtet.
Dass auch über das Ende des „Jahres der Barmherzigkeit“ hinaus die Menschen durch die Erfahrung des barmherzigen Gottes verändert hervorgehen, hofft auch Petra Dierkes. Die Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Köln resümierte im Dom: „Das Jahr der Barmherzigkeit geht zu Ende. Die Arbeit in unserem Team zu diesem Jahr geht zu Ende. Uns ist dabei bewusst geworden: Der Auftrag und die Einladung an uns, seid ‚barmherzig wie der Vater‘, geht nicht zu Ende.“ Als Seelsorgeamtsleiterin war Dierkes mit einem Team ein Jahr lang an der Planung und Umsetzung vielfältiger Aktionen, Projekte und Begegnungen im Erzbistum Köln beteiligt. Während des Heiligen Jahres stand die Präsenz des Erzbistums Köln beim Katholikentag in Leipzig unter dem Leitwort der Barmherzigkeit. Fast 1.000 Jugendliche aus dem Bistum kamen im Zeichen der Barmherzigkeit zum Weltjugendtag in Krakau zusammen. Die Domwallfahrt im September nahm das Thema ebenfalls auf. Im Oktober pilgerten 1.500 Menschen zusammen nach Rom.

Papst Franziskus hatte für die ganze Weltkirche 2015/2016 ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen. Am 8. Dezember war das Heilige Jahr symbolisch mit der Öffnung einer besonderen Tür am Petersdom in Rom, der „Heiligen Pforte“, eröffnet worden. Nach dem Willen des Papstes gab es erstmals auch in allen Bistümern eine „Heilige Pforte“ an der jeweiligen Kathedralkirche und an weiteren Orten. Im Erzbistum Köln hatte Rainer Maria Kardinal Woelki das Heilige Jahr am gleichen Tag wie in Rom mit der festlichen Öffnung des Dom-Hauptportals eröffnet.

Text – PEK-Nachricht vom 14. November
Fotos – Titelbild: Beatrice Tomasetti, Foto Boot: Kathrin Becker

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