Eine musikalische Begegnung mit Duruflé und Pärt

Die Chöre von St. Nikolaus geben am 12. und 13. November zwei Konzerte: im Altenberger Dom und in der Kölner Kirche St. Aposteln

Das Requiem von Maurice Duruflé – in der Version von 1961 – und das „Salve Regina“ von Arvo Pärt für Chor, Streicher und Celesta führen der Jugendchor und der Erwachsenenchor von St. Nikolaus am Samstag, dem 12. November, um 14.30 Uhr im Altenberger Dom und am Sonntag, 13. November, um 20 Uhr in St. Aposteln, Köln, auf. Eingerahmt werden die beiden geistlichen Kompositionen von „Fratres“, einem Instrumentalwerk für Violine solo, Streicher und Percussion, das der estnische Komponist Pärt 1977 ursprünglich für Streicher- und Bläserquintett geschrieben hat, später aber immer wieder auch für andere Besetzungen umarbeitete, von denen eine dem berühmten Geiger Gidon Kremer gewidmet ist. Begleitet werden die Chöre unter der Leitung von Ludwig Goßner von der Cappella Montana. Die Solisten sind: Nanette Baunach, Mezzosopran, und Rainer Land, Bariton. Die Leitung hat Ludwig Goßner.

Das 1947 vollendete Requiem op. 9 von Maurice Duruflé liegt ebenfalls in mehreren Fassungen vor: für großes Orchester, für Orgel solo sowie für Orgel und Kammerorchester. Als Vorbild diente dem Komponisten die etwa 60 Jahre früher entstandene Version seines Landsmannes Gabriel Fauré. Wie dieser schlägt Duruflé in seinem Werk vorwiegend einen tröstend-kontemplativen Grundton an; die Musik ist eher ruhig und introvertiert. Die innige Bitte „Pie Jesu“, wie bei Fauré von einer individuellen Frauenstimme gesungen, steht im Zentrum der Komposition. Auch der Aufbau der beiden Werke ähnelt sich sehr stark. Duruflé selbst äußerte sich folgendermaßen dazu: „Das Requiem basiert gänzlich auf Themen der gregorianischen Totenmesse. Manchmal habe ich den exakten Notentext übernommen, wobei die Orchesterpartie nur unterstützt oder kommentiert; an anderen Stellen diente er mir lediglich als Anregung… Im Allgemeinen war ich bestrebt, meine Komposition ganz und gar von dem besonderen Stil der gregorianischen Themen durchdringen zu lassen.“

Der Komponist der beiden anderen Werke des Konzertes, Arvo Pärt, wurde 1935 in Estland geboren und gilt als einer der am häufigsten aufgeführten Komponisten der Gegenwart. Sein „Salve Regina“, entstanden 2002 für Chor und Orgel, ist ein Auftragswerk des Essener Domkapitels zum 1150sten Jubiläum der Gründung des Stiftes und der Stadt Essen. Der damalige Bischof von Essen, Hubert Luthe, dem das Werk gewidmet ist, wünschte sich eine Vertonung dieses Hymnus zu Ehren der Goldenen Madonna im Essener Dom. Anlässlich einer Aufführung zu den Feierlichkeiten der Einheit Italiens vor 150 Jahren schuf Pärt neun Jahre später dann im Auftrag der Städte Mailand und Turin die von Goßner gewählte Instrumentierung für Chor, Streicher und Celesta.

„Fratres“, eine Komposition für Violine solo, Streicher und Schlagwerk wiederum stammt aus dem Jahr 1991. In dem von Pärt entwickelten „Tintinnabuli”-Stil komponiert, ermöglicht auch dieses Werk unterschiedliche Besetzungsversionen, da es nicht an eine konkrete Klangfarbe gebunden ist. „Für mich liegt der höchste Wert der Musik jenseits ihrer Klangfarbe. Ein besonderes Timbre der Instrumente ist ein Teil der Musik, aber nicht der wichtigste. Das wäre meine Kapitulation vor dem Geheimnis der Musik. Musik muss durch sich selbst existieren… zwei, drei Töne… Das Geheimnis muss da sein, unabhängig von dem Instrument.” So hat es der heute 81-Jährige selbst einmal gesagt.

Die Eintrittskarten, die in der Bensberger Buchhandlung Funk, im Pfarrbüro und bei allen Chormitgliedern erhältlich sind, kosten 20 Euro, ermäßigt 13 Euro.

Text – Beatrice Tomasetti

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