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Die Passion als zeitgenössischer Leidensweg

Zvi Kolitz: „Jossel Rakovers Wendung zu Gott“ und Richard DelaLande: Miserere

Die Leidensgeschichte Jesu ist das Thema der Vespermusik am dritten Fastensonntag, die wie üblich um 17 Uhr in St. Nikolaus beginnt.
Zvi Kolitz (1912 – 2002), war ein aus Litauen stammender jüdischer Schriftsteller. Sein berühmtestes Werk ist der Monolog „Jossel Rakowers Wendung zu Gott“, der uns in das Warschauer Ghetto führt. Angesichts der ausweglosen Situation beginnt der Protagonist – quasi wie ein moderner Hiob – ein Zwiegespräch mit Gott: „Magst Du mich auch beleidigen, magst Du mich züchtigen, magst Du mir auch wegnehmen das Teuerste und Beste, das ich habe auf der Welt, und mich zu Tode peinigen – ich werde immer an Dich glauben, Dir selbst zum Trotz!“ Der bewegende Text von Zvi Kolitz wurde von der Kritik hochgelobt: „Dieses Buch ist ein Licht gegen die Finsternis, und es brennt, jeden Leser ergreifend, aus einer schier unerschütterlichen inneren Kraft.“
Musikalisch illustriert wird die Lesung durch das „Miserere“ des französischen Barockkomponisten Richard DelaLande (1657 – 1726), welches die unterschiedlichen Aspekte des Psalm 51 effektvoll vertont – von  lyrischen Passagen bis hin zu tänzerischem Schwung. „Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen.“

Mark Weigel, Sprecher
Nicole Ferrein, Sopran
Dietmar Berger, Cello
Christoph Kuhlmann, Orgel

Text – Martina Martschin
Foto – Beatrice Tomasetti

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