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„Denn meine Augen haben das Heil gesehen…“

Der 2. Februar beendet die Weihnachtszeit – und ist ein Festtag mit unterschiedlichen Namen und Bräuchen

Am 2. Februar – also vierzig Tage nach Weihnachten – feiern wir das Fest der „Darstellung des Herrn“. Es ist der Abschluss der Weihnachtszeit. Früher blieben die Weihnachtsbäume bis zu diesem Tag in den Kirchen und auch in den meisten Wohnzimmern stehen, erst danach wurden die Krippenfiguren wieder verpackt und weggeräumt. Der Name bezieht sich auf die jüdische Vorschrift, den erstgeborenen Sohn, der als Eigentum Gottes galt, zum Priester zu bringen. Durch die „Darstellung“ vor Gott und eine Opfergabe wurde er ausgelöst.

Der ehemals für diesen Festtag gebräuchliche Name „Mariä Reinigung“ erinnert an einen anderen jüdischen Brauch. Im Alten Testament galt eine Frau vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein und musste sich im Tempel einem Reinigungsritual mit Opfergaben unterziehen – meist waren das ein oder zwei Tauben. Auch Maria pilgerte zur rituellen Reinigung in den Tempel. Als sie mit Josef und Jesus dort ankommt, wird die Familie von dem greisen Simeon und der 84-jährigen Witwe Hanna erwartet. Simeon stimmt sein Preislied auf das Kind an: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lukas 2,29-32). Die Lichtsymbolik im Lukas-Evangelium versinnbildlicht die neue Hoffnung, die durch den Gottessohn in die Welt gekommen ist.

Auf das Licht spielt auch ein weiterer Name an, der für den 2. Februar gängig ist: „Maria Lichtmess“. Am diesem Tag wird der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Auch ist es Tradition, Kerzen für den häuslichen Gebrauch zur Segnung zu bringen. Nach dem 2. Februar begann in alten Zeiten die Feldarbeit nach der Winterpause wieder. Die Tage wurden länger, das Ende des Winters rückte näher: „Lichtemessen ist der Winter halb vergessen“, sagt eine alte Bauernweisheit.

In den Gottesdiensten zu Maria Lichtmess wird heute auch meist der Blasiussegen erteilt. Der eigentliche Festtag des heiligen Blasius ist aber der 3. Februar. Der Legende nach hat der Bischof, der im 4. Jahrhundert lebte, einem Kind, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben gerettet. Deshalb wurde er der Fürsprecher von Menschen, die an Halskrankheiten leiden. Beim Blasiussegen werden zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals des zu Segnenden gehalten und die Worte gesprochen: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen.“

In St. Nikolaus wird am Dienstag, 2. Februar, das Fest der Darstellung des Herrn um 19 Uhr mit einer hl. Messe mit Kerzenweihe, Prozession und Austeilung des Blasiussegens gefeiert.

Text – Martina Martschin
Foto – Flickr, Michael Wendland, Dom Augsburg – Kerzen https://flic.kr/p/dAHttz

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