Besser hören mit neuer Beschallung

Die Firma „seis akustik“ testet am Wochenende in St. Nikolaus eine neue Mikrofon-Anlage

Eine neue Akustik-Technik soll in St. Nikolaus für optimalen Hörgenuss sorgen. Das jedenfalls ist das Anliegen von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand, die in Abstimmung mit Pfarrer Andreas Süß – zunächst zur Probe – die Installierung einer völlig neuen Beschallungsanlage in Auftrag gegeben haben und damit dem Wunsch vieler Kirchenbesucher nachkommen, das bestehende System gegen eine modernere Technik auszutauschen. Jedenfalls ist die alte in die Jahre gekommen und macht mittlerweile manches Akustik-Defizit ganz offenkundig. Gerade von den hinteren Bankreihen aus sei der Liturgie nur noch mit großer Anstrengung zu folgen; für ältere hörbeeinträchtigte Menschen erstrecht ein Problem, wie die Gemeindebefragung im vergangenen Jahr ganz nebenbei ergeben hatte.

Nun hat eine Spezialfirma, die sich auf Kirchenbeschallung versteht, die vorhandenen 24 Lautsprecher, die schon lange nicht mehr für ein harmonisches Schallbild sorgten, vorübergehend außer Betrieb gesetzt und die Anzahl der neuen deutlich reduziert. „Gerade bei tiefen Tönen gibt es momentan eine Nachhallzeit von mehreren Sekunden in dieser Kirche. Das ist zu lang, wenn die Leute den Lektor oder Zelebranten vorne am Altar verstehen wollen“, erklärt Hans Christoph Pakleppa von „seis akustik“. Gerade in den hinteren Reihen höre man bei den vielen Schallquellen das gleiche Signal mehrfach hintereinander, was für Schwerhörige hochproblematisch sei, zumal sie dann nicht mehr der einen Stimme folgen könnten.

Pakleppa und sein Kollege, der Akustik-Techniker Michael Klöckner, haben nun probeweise an diesem Wochenende sechs Lautsprecher mit Richtwirkung im Kirchenraum von St. Nikolaus verteilt, die ähnlich wie eine LED-Taschenlampe funktionieren und das Schallsignal, auf die Kirchenbesucher gerichtet, abgeben. „Damit vermeiden wir Reflexionen des Schalls an den Wänden und schallharten Glasfenstern“, betont der Experte. Eine Akustikanlage werde heute auf jeden Raum individuell angepasst.

Einen Testdurchlauf für die hochwertige Beschallungsanlage, die neuestem Standard entspricht, wird es am heutigen Samstag während der Abendmesse und morgen in der Messe um 11.30 Uhr geben. Dazu werden die beiden Fachleute die Gemeinde vorab kurz informieren und darauf hinweisen, dass im Verlauf der Liturgie von der alten auf die neue Technik umgeschaltet werde, um so herausfinden zu können, ob das System optimal in St. Nikolaus funktioniert. Im Anschluss stehen beide Mitarbeiter von seis akustik für Fragen zur Verfügung.

Da die Anlage voraussichtlich 10.000 Euro kostet und diese Investition vom Bistum nicht bezuschusst wird, bittet Pfarrer Süß die Gemeinde um Spenden, mit denen dieses Projekt, von dem alle profitieren, möglichst bald auf realistische Füße gestellt werden kann.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti