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Berufsorientierung in Nepal

Von früher Kindheit an hatte ich das Glück, die Arbeit des Vereins BONO Direkthilfe e.V. mitzuerleben und deren Partnerorganisationen in Nepal und Indien zu besuchen. Jedenfalls habe ich das immer als einen großen Gewinn für mich erlebt. Ab dem 1. September werde ich nun nach Nepal, genauer gesagt Kathmandu, gehen. Warum? Ich finde es sehr bereichernd und es macht mich glücklich, Menschen zu helfen, die nicht dieselben Chancen hatten bzw. haben, wie ich sie in meinem Leben in einem wohlhabenden Land, wie Deutschland, genieße. Deshalb will ich mir das auch zu meiner Lebensaufgabe machen. Die Lebensfreude, die in Nepal trotz des großen Leids, vor allem jetzt nach den schweren Erdbeben, gelebt wird, bestärkt mich nur noch mehr in meiner Entscheidung, dort ein halbes Jahr bei einem sozialen Projekt mitzuarbeiten. Ich habe das Gefühl, dort wirklich etwas bewirken zu können.

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Was ich da genau mache? Ich werde bei Maiti Nepal arbeiten; einer Organisation, die sich um junge Mädchen und Frauen kümmert, die aus der Zwangsprostitution befreit wurden, die Aufklärungskampagnen durchführt und mit Kontrollstationen an den Grenzen die Verschleppung von Mädchen nach Indien stoppt. Maiti Nepal konnte seit Bestehen bereits 25.000 Mädchen und junge Frauen an der Grenze abfangen und vor Entführung schützen. Nach dem Erdbeben im vergangenen Jahr kümmert sich die Organisation auch um die Opfer der Naturkatastrophe; sie werden mit Nahrung und Schlafsäcken versorgt. Genau alle diese Bereiche, in denen Maiti Nepal tätig ist, werde ich kennenlernen. Nach meiner Ankunft wird es erstmal eine oder zwei Orientierungswochen geben, um eine optimale Aufgabe für mich zu finden. Später kann es sein, dass ich zum Beispiel am Grenzposten eingesetzt werde, in der Schule Unterricht geben darf, Aufklärungskampagnen auf dem Land durchführen werde und vieles mehr…

Ich freue mich sehr auf die Zeit in Nepal und bin sehr glücklich, diese Möglichkeit zu haben, was nicht selbstverständlich ist. Ich glaube, es ist eine gute Gelegenheit für mich jetzt nach dem Abitur, das machen zu können, was mir wirklich Freude bereitet. Gleichzeitig nutze ich meinen Nepal-Aufenthalt zur Berufsorientierung, da es mein größter Wunsch ist, meinen stark ausgeprägten Sinn für soziales Engagement auch in meinen späteren Beruf zu integrieren. Außerdem sind solche Reisen einfache Lebenserfahrung pur, die einen prägen und sich somit immer lohnen.

Beitrag und Fotos – Catharina Offermann


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